DIE KOMMUNISTISCHE FICHTE - JUGEND
DIE „SPORTHAUS DUBROW GmbH“ 1932 – 1933
Am 15. Februar 1932 ging das Sporthaus Dubrow ohne Grundbucheintragung in den Besitz der zuvor gegründeten „Sporthaus Dubrow GmbH“ über. Das anschließende Zwangsversteigerungsverfahren des in Konkurs gegangenen „Hotelrestaurants Dubrow“ mit Zuschlag an die Kaufleute Hans Heinrich Graf Reichenbach, Berlin/Charlottenburg und Bruno Lange, Berlin/Schönefeld, erfolgte 3 Tage später am 18. Februar 1932.
Gesellschafter und Funktionsträger der GmbH waren Handwerker und Arbeiter aus Berlin, die KJVD Mitglied und KPD Aktivisten waren.
Die „Sporthaus Dubrow GmbH“ war eine Tarnorganisation, um in der Abgelegenheit des Forstes Dubrow und mit einer guten Erreichbarkeit aus der Hauptstadt Berlin unter dem Deckmantel des Sports ein kommunistisches Schulungslager zu installieren.
Außerdem bot das Heim der Fichte-Sportler Unterkunft und Verpflegung für die rund 100 Teilnehmer [der Tagung am 14,/15, November 1932]. Es konnte durch die Jungkommunisten auch besser gesichert werden. [Erinnerungsbericht Karl Schirdewan. Freigabe: Partei "Die Linke Potsdam]
Wenn Sport getrieben wurde, diente er [der Arbeiter-Sport] der Tarnung der politischen Arbeit.
[www.das-kupfer.de]
Die architektonische Anordnung der Gebäudeteile des Sporthaus-Komplexes liessen voneinander unabhängige Funktionsabläufe zu. Das massiv gebaute längs gestaffelte Hauptgebäude diente der Übernachtung und der Versorgung der Fichte-Jugend. Der Saal wurde für gemeinschaftliche Aktivitäten genutzt.
In der Einrichtung fanden ab Februar 1932 Schulungen und Treffen der kommunistischen Jugend und von Führungskadern statt. Bezeichnungen wie KJVD, Rotsport, Arbeitersportverein, Turnverein Fichte oder KG (Kampfgemeinschaft) waren austauschbar.
Der überwiegend in leichter Holzbauweise errichtete L-förmige Nebentrakt beinhaltete das Bootshaus, KFZ Unterstellplätze und eine Hausmeister-Wohnung. Beide voneinander getrennte Baukörper bildenten eine Hofsituation, die sich zur Zufahrt Richtung Prieros öffnete. Das Bootshaus mit seinen Sanitären Einrichtungen wie Duschen, WC und der Werkstatt stand allgemein Bootsbesitzern für Lagerung und Wartung zur Verfügung. Die Mieteinnahmen gingen an die GmbH mit Sitz in Berlin. Die Benutzung war weitgehend vom Betrieb des Hauptgebäudes abgekoppelt.
Die Organisation des Bootshauses folgte ökonomischen sowie Gewinn maximierenden Prinzipien. Politische Einstellungen der Mieter standen dabei nicht im Vordergrund.
DAS LEGENDÄRE THÄLMANN TREFFEN
Am 14./15. November 1932 fand in Prieros die legendäre Tagung des Zentralkomitees der KJVD statt. Neben der Wahl eines neuen Kollektivs an der Spitze des KJVD gehörte die Rede des Führers der KPD Ernst Thälmann zum Höhepunkt der Tagung. Thälmann, der sich von seinem Genossen Paul Baumgarten mit dem Seitenwagen-Krad chauffieren lies, übernachtete nicht in Prieros und wurde erst am zweiten Tag von seinen Genossen in Prierosbrück herzlich begrüßt. Er logierte in Haus 9, in dem nach Kriegsende ein Gedenkraum eingerichtet wurde. Mit einer richtungsweisenden Rede wandte er sich seinerzeit an die Teilnehmer. „Thälmann [genannt Teddy] erläuterte die Hauptaufgabe, den KJVD zu einer wirklich kampffähigen und schlagkräftigen Massenorganisation der proletarischen und übrigen werktätigen Jugend zu machen.“ (Karl Schirdewan. Freigabe: Partei "Die Linke Potsdam") Erich Honecker, der als Delegierter der KJVD Bezirksorganisation Saar angereist kam, berichtete am zweiten Tag der Konferenz von seinen Erfahrungen, die er in Moskau 1931 gesammelt hatte. Honecker kam mit der Bahn angereist. Um sich die Fahrkarte nach Prieros leisten zu können, musste er deshalb sein Fahrrad zuvor verkaufen.